Leinen los! heißt es vom ersten Mai bis Mitte September auf der Isar. Dann nämlich startet die feucht-fröhliche Fahrsaison auf den traditionellen Holzflößen. Mitfahren kann, wer sich traut - und rechtzeitig vorher bucht. Ob als Vereins- oder Betriebsausflug, als Einzelpassagier oder mit Familie und Freunden - die Floßfahrten sind definitiv einen Ausflug wert.
Am 1. Mai startet bei vielen Anbietern die Floßfahrt-Saison und dauert in der Regel bis September.
Ihren Ursprung hat die Flößerei im 12. Jahrhundert: Zur Zeit der Städtegründungen durch die bayerischen Herzöge übernahmen die Flöße den Holz- und Warentransport. Nur Zunft-Flößer mit langjähriger Berufserfahrung und ehrbarem Namen wurden mit dieser Aufgabe betraut. Wo heute das Deutsche Museum steht, herrschte einst emsiges Treiben durch die ankommenden Flöße aus dem Isarwinkel und dem Loisachtal. Nach verrichteter Landung kehrten die Flößer dann per pedes und einem vollen Geldbeutel in ihre Heimat zurück.
Auch heute noch werden die Flöße von "gstandnen Mannsbuidan" sicher ihres Weges geleitet. Allerdings ist die Ware den Passagieren - bis zu 60 an der Zahl - gewichen, die hier mal anders und auf spritzige Weise die bayerische Gemütlichkeit erleben können. Zünftige Musi, Brotzeit und Bier dürfen da natürlich nicht fehlen und sorgen so für eine mal romantische, mal feucht-fröhliche Fahrt durch das landschaftlich reizvolle Isartal.
Die Fahrten finden bei angemessener Witterung in der Regel täglich statt. Bei einer Streckenlänge von 28 Kilometern dauert die Fahrt um die fünf bis sieben Stunden. Von Wolfratshausen geht es die Isar hinab, durch die größte Floßrutsche Europas, vorbei an Georgenstein und Grünwalder Burg bis zur Zentrallände nach Thalkirchen. Da kann der Passagier seinen Bierkrug, der anschließend als Andenken mitgenommen werden darf, schon ein paar Mal füllen. Bleibt nur noch auf gutes Wetter zu hoffen - und darauf, dass Sankt Nikolaus, der Wasser- und Schiffspatron, den Landratten gnädig gesonnen ist.