03 März 2011

Blaues Jahr 2011



Der Blaue Reiter

In München, Murnau und in der Gegend von Kochel am See entwickelte sich im frühen 20. Jahrhundert eine zukunftsweisende Kunstrichtung in der Malerei: der Expressionismus. Als Wassily Kandinsky und Gabriele Münter gemeinsam mit Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin im Sommer 1908 nach Murnau kamen, entstand ein Stil, der nicht mehr dem Vorbild der Natur im gewohnten Sinne folgte, sondern den subjektiven Eindruck erfasste und die vorangegangene "impressionistische" Malweise völlig hinter sich ließ.

Beeinflusst von Murnau und seiner Landschaft, entwickelten sie eine auf Grundformen reduzierte, flächige Bildgestaltung, die auf alles Nebensächliche verzichtete und mit ungemischten, kontrastreich gesetzten Farben Intensität und Steigerung des bildlichen Ausdrucks bewirkte. Ausstellungsforum der neuen expressiven Kunst war seit 1909 die "Neue Künstlervereinigung München", der neben den oben genannten u.a. auch August Macke, Franz Marc und Alfred Kubin angehörten.
Von Murnau nach München
Im Salon von Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky in der Giselastraße traf sich die künstlerische Avantgarde. Die Aktivitäten, mit denen die Künstler großes Aufsehen in München erregten, mündeten in der Herausgabe eines programmatischen Almanachs. Um die beiden Herausgeber und Maler Wassily Kandinsky und Franz Marc bildete sich eine Gruppe von gleich gesinnten Künstlern, die nach ihrem Almanach "Der Blaue Reiter" benannt wurde. Im Dezember des Jahres 1911, vor hundert Jahren, veranstaltete die Gruppe ihre erste Ausstellung in der Modernen Galerie Thannhauser. Mit ihren expressiven, stark farbigen Bildern, gingen die Künstler des Blauen Reiters neue Wege in der Kunst und leiteten den Expressionismus in Deutschland ein.